Abend der „Offenen Bühne“ am 4. Oktober im Haus des Gastes Bubenbach
inspiriert, organisiert und moderiert von Thomas Schwörer
Unser Förderkreis fungierte als Mitveranstalter und besorgte Getränke und Verpflegung. Trotz verlängertem Wochenende waren die 120 Sitzplätze etwa 30 Minuten nach dem Beginn (20:00 Uhr) nahezu vollständig besetzt. Anstelle der „geplanten“ 90 Minuten dauerte der Abend wieder bis nach Mitternacht. Fünf Auftritte rangen um die Gunst des vergnügten Publikums.
Emanuel Hirt und Stefan Modrzejewski, aktuelle 2/3 der Gruppe „Views of a Clown“, der dritte Teil der Gruppe studiert augenblicklich in Dresden. Virtuos gespielte Gitarrenstücke mit Gesang im Ibero-amerikanischem Rhythmus bekamen plötzlich ironisierende Einschübe in Form von hymnischen Lobliedern auf das Badener Land. Schräg und gekonnt!
Ute Metzger und ihr Partner Thomas Haag präsentierten lebensnahe Missverständnisse eines schon „länger“ liebenden Paares. Beständig wiederholtes, geflissentliches „Ja Schatzi“ konnte das untergründige Grollen kaum überdecken. Egon bekam vom Volkshochschul-Kurs für Schauspiel ein stolz präsentiertes Zeugnis als „Diplom-Double“, was seine Holde nur in ihrer Überzeugung bestätigte, dass ihr Egon ein echter „Dubel“ ist. Egon wurde von seinem „Schatzi“ strengstens gefordert in jeder nur denkbaren Hinsicht.
Jupp Löffler stellte philosophische Betrachtungen an über die Relativität des Glückes, gleichzeitig hintersinnig und doch klar, vertrackt und doch einleuchtend. Dabei wirkte er ein bisschen wie ein badischer Karl Valentin, nur nicht so mager!
Die Gruppe „Lümmel Südwest“ trat mit Thomas Schwörer und mit den begleitenden Musikern Klaus Hauptvogel und Hans Stehle auf. Thomas Schwörer spielte den selbstverliebten, singen Provinzstar, der fasziniert ist von der eigenen Ausstrahlung und vom persönlichem Protest.
Marita Maier beschäftigte sich in ihrem Solo-Vortrag mit Kinder-typischen Missverständnissen. Dazu musste natürlich ein Kind-gerechtes Outfit passen, was einen komplizierten Striptease erforderte, aufregend trotz fehlender Musik und klemmendem Reißverschluss. Die Missverständnisse waren dann aber auch wirklich dramatisch, wie das vom Dorf-„Pfarrer“, der im „Farre“-Stall verbrannt ist. Bei ihrem Vortrag kam des „Ende“ im Wort „Wende“ fiel zu früh.
Magnus Cordes-Schmid und Roland Hensler versuchten zunächst die Erwartungen des Publikums und des Moderators zu provozieren mit echter Klassik: „Die Fischerin“ von Robert Schumann wurde mit gepflegter Stimmkultur (Roland) und einfühlsamer Piano-Begleitung (Magnus) vorgetragen. Dann konnten die Beiden aber ihre Leidenschaft für mitreißende und gekonnte Unterhaltungs-Musik doch nicht unterdrücken. Selbst nach dem offiziellen Ende des Abendprogrammes konnten sich das Musiker-Duo und sein Publikum nicht trennen. Lebensfrohe Musik erklang noch lange in die Bubenbacher Nacht.
Ein Abend der „Offene Bühne“ ist auch für das Jahr 2015 wieder vorgesehen.
- eingestellt 06.10.2014